Samstag, 16. Juni 2012

"Adveniat Regnum Tuum!"

 „Dein Reich komme“, o Herr! Doch was ist das Reich Gottes? Wie wird es aufgebaut? Das Reich Gottes beginnt nicht erst im Himmel, sondern im „Hier und Jetzt“. Du selbst sagst uns im Gleichnis vom Senfkorn (Mk 4, 30), dass wir einen kleinen Samen ausstreuen sollen, aus dem dann mit Gottes Gnade ein großer Baum erwachsen kann, in dem die Vögel des Himmels – d.h. Gott und Seine Heiligen – einkehren werden. Du verheißt uns damit, mitten unter uns zu sein.
Was ist mit Senfkorn gemeint? Als Beispiel nannte Dein Priester: die Vergebung. Fangen wir mit der Vergebung an, so nimmt auch das Reich Gottes seinen Anfang. Oder: Bekennen wir uns zu unserem Glauben, so beginnt das Reich Gottes schon heute.

Kleines Senfkorn Hoffnung, mir umsonst geschenkt,
Werde ich Dich pfanzen, dass Du weiterwächst,
Dass Du wirst zum Baume, der uns Schatten wirft,
Früchte frägst für alle, alle, die in Ängsten sind.

Kleiner Funke Hoffnung, mir umsonst geschenkt,
Werde ich Dich nähren, dass Du überspringst,
Dass Du wirst zur Flamme, die uns leuchten kann,
Feuer schägst in allen, allen, die im Finstern sind.

Kleine Münze Hoffnung, mir umsonst geschenk,
Werde ich Dich teilen, dass Du Zinsen trägst,
Dass Du wirst zur Gabe, die uns leben lässt,
Reichtum selbst für alle, alle, die in Armut sind.

Kleine Träne Hoffnung, mir umsonst geschenk,
Werde ich Dich weinen, dass Dich jeder sieht,
Dass Du wirst zur Trauer, die uns handeln macht,
Leiden lässt mit allen, allen, die in Nöten sind.

Kleines Senfkorn Hoffnung, mir umsonst geschenkt,
Werde ich dich streuen, dass Du manchmal bremst,
Dass Du wirst zum Grunde, der uns halten lässt,
Neues wird mit allen, allen, die in Zwängen sind. 


Statt der Fürbitten, sprachen wir gemeinsam folgendes Gebet aus dem Gotteslob 
(Nr. 29, 6):

Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
dass ich liebe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist;
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.
Herr, lass mich trachten,
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.
Denn wer sich hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben. 

Und das Reich Gottes wird geboren...

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